Lieber Frank Goosen,
aus aktuellem Anlass möchte ich hier endlich mal ein Feedback abgeben und meine Begeisterung für / meinen Spass an Ihren Geschichten und Kabarettprogrammen kundtun. Aktuell habe ich Ihr Hörbuch "Sweet Dreams" auf langen Autofahrten gehört, bin aber auch im Besitz sämtlicher Ihrer Romane und Live-Programme. Drei Live-Programme habe ich selber besucht.
Auch ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen - Gelsenkirchen und Dorsten (falls man letzteres noch zum Ruhrgebiet zählt ;-)), bin 1963 geboren, hatte zwei Ommas, eine in GE.-Horst, eine in GE.-Buer, die ähnlich drauf waren wie Ihre Omma, von der Sie so oft erzählt haben, habe meine ersten Knutsch- und Klammerblues-Partys im nut-und-feder-vertäfelten Hobbykeller meines Elternhauses gefeiert, mit eigens dafür herangeschafften Matratzen und Boxen, sowie einem Schwarzlicht und einer Stroboskop-Lampe. Als auf einer meiner Partys zu späterer Stunde meine Mutter in den Keller kam und unter lauten Buh-Rufen ein gleißendes Neon-Licht einschaltete, mit der Ansage: "Ihr seht ja gar nich', mit wem Ihr tanzt!", rief mein Kumpel Hubi aus der hintersten Ecke des Kellerraums "Dat fühlsse doch, mann ey!" Ich hatte zwischen 1979 und 1985 drei Rockbands (Gitarrist), erinnere mich genau an das Erscheinen der fünften Dire-Straits-LP "Brothers In Arms", bin Liebhaber der Beatles, der Rolling Stones, Pink Floyd, Eric Clapton und der Eagles.
Über den legendären Zebrastreifen auf der Abbey Road bin ich höchstpersönlich vor 12 Jahren gelaufen, und ich habe alle Beatles-Alben auf Vinyl. Mix-Tapes auf C-90 Kassetten habe auch ich zu Liebeserklärungen genutzt, übrigens ähnlich erfolgreich wie Ihr Kumpel.
Nach meinem Abitur in Dorsten bin ich zum Studieren nach Münster gegangen und habe insgesamt 21 Jahre dort gelebt und gearbeitet. Seit 17 Jahren lebe ich im fränkischen Bamberg im Exil. Hat berufliche Gründe.
Ich genieße Ihre Geschichten, die mir manchmal das Gefühl geben, Sie erzählen aus meinem Leben, ich mag Ihren Revier-Humor, der schon unzählige Male meinen Humor mitten ins Herz getroffen hat, und manchmal bekomme ich beim Hören Ihrer Hörbücher Heimweh-Attacken. Für die drei Live-Programme, die ich besucht habe, bin ich jeweils 900 km gefahren.
Ach ja...... ich freue mich übrigens über jeden Sieg des FC Schalke, aber (um Sie zu zitieren) "Wir im Ruhrgebiet gehen ja nicht ins Stadion um uns zu amüsieren. Wir gehen ins Stadion, um uns aufzuregen, um zu leiden!" Im Moment ist es wohl eher Schalke, das seinen Zuschauern gibt, was sie brauchen.
In diesem Sinne: "Woanders is auch Scheisse."
Beste Grüße aus dem Freistaat an die Ruhr!
Volker Stehning