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Frank Goosen //

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Der Plural von Ananas

Das war ein rauschender Abend gestern in den Kammerspielen! „Goosens Neue Bücher“ mit Sarah Marie Latza und Jakob Hein! Wir haben gelernt: Sarah ist (wahrscheinlich) nicht mit Danny verwandt und hat eine Omma, die fast so cool ist wie meine. Jakob weiß jetzt, dass er während des Berlin-Marathons länger als eine Stunde bis zum Bahnhof braucht und legt sich, wenn es sein muss, auch mit Taxifahrern an. Markus hat herausgefunden, dass der korrekte Plural von Ananas nur „Ananässer“ heißen kann. Und ich bin einfach glücklich, dass ich meine Zeit mit solchen Leuten verbringen darf.

Wir machen das

Gestern durfte ich den Erzählsalon der Initiative „Wir machen das” moderieren. Das Ehepaar Bita und Khalil Kermani erzählte von seiner Arbeit als Ärzte in den Flüchtlingslagern in Griechenland und der Türkei. Die Kermanis arbeiten unter ganz unglaublichen Bedingungen, gehen hier in Deutschland jeweils vier bis sechs Wochen ihrer Arbeit nach, um dann wieder notleidende Flüchtlinge in den Lagern ärztlich zu versorgen. Hier gibt es mehr dazu: www.avicenna-hilfswerk.de.

Außerdem habe ich mich mit Esra, Anas und Mustafa unterhalten, drei jungen, ziemlich gewitzten Menschen aus Syrien, die versuchen, in Deutschland Fuß zu fassen. Im Rahmen des Integrationsprojektes mund.art waren sie unter der Leitung des Regisseurs und Theaterpädagogen Danny Friedrich beteiligt an einem Stück mit dem Titel „Wir sind wie Sterne“, das Ende August in Essen Premiere hatte.

Das Ganze fand in der Buchhandlung „Proust Wörter und Töne” in Essen statt. Das Thema war ernst, aber es wurde trotzdem gelacht, was nicht zuletzt am Kollegen Mustafa lag ;) Vielen Dank an Peter für Technik, Wein und Gastfreundschaft und an Beate für die klaren Ansagen! Und gastfreundlich war sie natürlich auch.

Hände wegschmeißen in Arnsberg

Gestern backstage in Arnsberg. Ich habe etwas gebraucht, bis mir klar war, was der Aufkleber mir sagen will: Hier können Einarmige ihre Hände wegschmeißen. Der Deckel des Mülleimers öffnet sich, wenn sie mit dem Knie unten dagegen drücken. Wieder was gelernt.

Interview mit mir selber

Herr Goosen, Sie schreiben und reden immer wieder von diesem „Goosens Neue Bücher“. Was ist das überhaupt?

„Goosens Neue Bücher“ ist ein literarischer Abend in Form einer Late-Night-Show, geht aber schon um acht los. Es gibt am Anfang einen kleinen Monolog des Gastegebers, dann kommt der Sidekick dazu.

Muss es immer so voller Anglizismen sein?

Okay, let’s call him Assistent. Also das, was Heinz Eckner für Rudi Carrell war.

Schon besser. Wer ist denn dieser Assistent?

Also my Under Aisstant Westcoast Promotion Man ist…

Ach bitte, was soll das denn jetzt?

Das ist eine Nummer von den Rolling Stones. Ich will Sie nur ein bisschen hochnehmen, weil ich diese prinzipielle Anglizismen-Phobie für überzogen halte.

Lassen Sie uns doch zum Thema zurückkommen!

Also mein Sidekick oder Assistent ist Markus Henrik aus Wattenscheid. Der ist promovierter Musikwissenschaftler, hat ein paar Bücher geschrieben und macht jetzt Industriefilme, also zum Beispiel für einige Bundesministerien. Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass Doktor Markus Henrik alles kann, es aber nicht immer zeigt. Sehr clever. Bei „Goosens Neue Bücher“ kümmert er sich um die Technik, um Bücher, die ich übersehen würde und fungiert als optischer Blickfang.

Was heißt Technik?

Wir zeigen Bilder und kleine Videos, zu den AutorInnen oder was wir im Internet gefunden haben. Es sollte mit Büchern und Sprache zu tun haben.

Dabei bleibt es aber nicht, nehme ich an?

Natürlich nicht. Ich stelle dann literarische Neuerscheinungen vor, die mir in der letzten Zeit besonders gut gefallen haben. Ich erzähle über das Buch und die Person, die es geschrieben hat. Und dann lese ich auch daraus vor.

Und dann kommt noch ein Gast ins Spiel.

Zu einer Late-Night-Show gehört immer ein Gast. Mit dem rede ich über Bücher, die für ihn wichtig waren. Über die Bücher, die er oder sie geschrieben hat oder noch schreiben wird. Und natürlich liest der Gast dann auch vor.

Was sind das so für Gäste?

Ganz unterschiedlich. Ich hatte Fritz Eckenga dabei oder Bernd Gieseking. Dann zum Beispiel die Leipziger Autorin und Poetry Slammerin Franziska Wilhelm, die auch noch ihr schönes Lied „Draußen pissen die Männer gegen den Zaun“ gesungen hat. Der Slammer Patrick Salmen war zu Gast. Die Autorin und Radiomoderatorin Marion Brasch aus Berlin. Die Schauspielerin Johanna Gastdorf. Ebenfalls aus Berlin: Sarah Bosetti.

Und jetzt kommt Jakob Hein, wieder aus Berlin.

Da leben nun mal viele Autoren. Und Jakob wollte ich immer schon dabei haben. Ich liebe seine Bücher schon sehr lange. Als wir uns dann im März bei der Leipziger Buchmesse über den Weg gelaufen sind, haben wir Nägeln mit Köpfen gemacht.

Was erwartet uns?

Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr unterhaltsam wird (lacht). Jakob Hein ist ein wunderbarer Erzähler, sehr witzig und sehr intelligent. Aufgewachsen in der DDR, dann Arzt an der Charité gewesen, heute Kinder- und Jugendpsychiater. Und quasi „nebenher“ schreibt er schöne Bücher und Drehbücher und tritt auf. Ich werde ihn unter anderem fragen, wie er das alles unter einen Hut kriegt.

Noch ein Wort zum Abschluss?

Da möchte ich die Aufforderung der von Jakob Hein moderierten „Reformbühne Heim und Welt“ zitieren: Kommt alle, dann ist woanders mehr Platz.

„Goosens Neue Bücher“. Mit Frank Goosen, Markus Henrik und Stargast Jakob Hein. Samstag, 24.08.2016, 20:15 Uhr, Kammerspiele Bochum. Karten an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie auf der Webseite des Schauspielhauses Bochum.

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