Herr Goosen, Sie schreiben und reden immer wieder von diesem „Goosens Neue Bücher“. Was ist das überhaupt?
„Goosens Neue Bücher“ ist ein literarischer Abend in Form einer Late-Night-Show, geht aber schon um acht los. Es gibt am Anfang einen kleinen Monolog des Gastegebers, dann kommt der Sidekick dazu.
Muss es immer so voller Anglizismen sein?
Okay, let’s call him Assistent. Also das, was Heinz Eckner für Rudi Carrell war.
Schon besser. Wer ist denn dieser Assistent?
Also my Under Aisstant Westcoast Promotion Man ist…
Ach bitte, was soll das denn jetzt?
Das ist eine Nummer von den Rolling Stones. Ich will Sie nur ein bisschen hochnehmen, weil ich diese prinzipielle Anglizismen-Phobie für überzogen halte.
Lassen Sie uns doch zum Thema zurückkommen!
Also mein Sidekick oder Assistent ist Markus Henrik aus Wattenscheid. Der ist promovierter Musikwissenschaftler, hat ein paar Bücher geschrieben und macht jetzt Industriefilme, also zum Beispiel für einige Bundesministerien. Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass Doktor Markus Henrik alles kann, es aber nicht immer zeigt. Sehr clever. Bei „Goosens Neue Bücher“ kümmert er sich um die Technik, um Bücher, die ich übersehen würde und fungiert als optischer Blickfang.
Was heißt Technik?
Wir zeigen Bilder und kleine Videos, zu den AutorInnen oder was wir im Internet gefunden haben. Es sollte mit Büchern und Sprache zu tun haben.
Dabei bleibt es aber nicht, nehme ich an?
Natürlich nicht. Ich stelle dann literarische Neuerscheinungen vor, die mir in der letzten Zeit besonders gut gefallen haben. Ich erzähle über das Buch und die Person, die es geschrieben hat. Und dann lese ich auch daraus vor.
Und dann kommt noch ein Gast ins Spiel.
Zu einer Late-Night-Show gehört immer ein Gast. Mit dem rede ich über Bücher, die für ihn wichtig waren. Über die Bücher, die er oder sie geschrieben hat oder noch schreiben wird. Und natürlich liest der Gast dann auch vor.
Was sind das so für Gäste?
Ganz unterschiedlich. Ich hatte Fritz Eckenga dabei oder Bernd Gieseking. Dann zum Beispiel die Leipziger Autorin und Poetry Slammerin Franziska Wilhelm, die auch noch ihr schönes Lied „Draußen pissen die Männer gegen den Zaun“ gesungen hat. Der Slammer Patrick Salmen war zu Gast. Die Autorin und Radiomoderatorin Marion Brasch aus Berlin. Die Schauspielerin Johanna Gastdorf. Ebenfalls aus Berlin: Sarah Bosetti.
Und jetzt kommt Jakob Hein, wieder aus Berlin.
Da leben nun mal viele Autoren. Und Jakob wollte ich immer schon dabei haben. Ich liebe seine Bücher schon sehr lange. Als wir uns dann im März bei der Leipziger Buchmesse über den Weg gelaufen sind, haben wir Nägeln mit Köpfen gemacht.
Was erwartet uns?
Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr unterhaltsam wird (lacht). Jakob Hein ist ein wunderbarer Erzähler, sehr witzig und sehr intelligent. Aufgewachsen in der DDR, dann Arzt an der Charité gewesen, heute Kinder- und Jugendpsychiater. Und quasi „nebenher“ schreibt er schöne Bücher und Drehbücher und tritt auf. Ich werde ihn unter anderem fragen, wie er das alles unter einen Hut kriegt.
Noch ein Wort zum Abschluss?
Da möchte ich die Aufforderung der von Jakob Hein moderierten „Reformbühne Heim und Welt“ zitieren: Kommt alle, dann ist woanders mehr Platz.
„Goosens Neue Bücher“. Mit Frank Goosen, Markus Henrik und Stargast Jakob Hein. Samstag, 24.08.2016, 20:15 Uhr, Kammerspiele Bochum. Karten an den bekannten Vorverkaufsstellen sowie auf der Webseite des Schauspielhauses Bochum.